Interview mit Erfinder und Gründer Jens Amberg

Interview mit Erfinder und Gründer Jens Amberg

Luftmeister macht Parameter wie Wärme, Kälte und Luftvolumen in Klima-, Lüftungs- und Prozessluftanlagen messbar. Das schafft Kosten- und Verbrauchsklarheit und unterstützt Optimierungsmaßnahmen. Hinter die Kulissen lässt ein kürzlich in der Schweiz veranlasstes Interview mit Jens Amberg blicken, dem Gründer und Geschäftsführer der Luftmeister GmbH.

«Der Luftmeister ist etwa so gross wie zwei aufeinandergelegte Packungen A4-Druckerpapier.» So beschreibt Jens Amberg das Format seines Produkts. Der Geschäftsführer der Luftmeister GmbH aus dem deutschen Kirchzarten hat vor einigen Jahren eine Weltneuheit entwickelt. Sein Gerät ist der erste Luftenergiezähler überhaupt. «Luft wird oft im Blindflug konsumiert. Unsere Systeme stellen präzise fest, wie hoch die Verbräuche sind und wo das Einsparpotenzial liegt.» Der Luftmeister basiert auf einer hochpräzisen Massenstrom- und Enthalpie-Sensorik. Damit misst er die Energieflüsse und den Luftverbrauch innerhalb eines thermodynamischen Systems. Ein Beispiel: Die Betriebskosten einer Klimaanlage eines Einkaufszentrums werden meist nach gemieteter Fläche abgerechnet. Dabei nutzt das Restaurant pro Quadratmeter deutlich mehr aufbereitete Luft als die Buchhandlung, und die Südseite eines Bürokomplexes benötigt mehr Kühlung als die Nordseite. «Das ist unfair. Zudem entfällt beim Mieter der Anreiz zum Energiesparen und damit zur Entlastung der Umwelt.» Der Luftmeister hingegen erfasst den exakten Verbrauch verschiedener Bereiche und ermöglicht eine verursachergerechte Abrechnung.

Eine ganz andere Zielrichtung verfolgt Luftmeister in der Industrie. Hier gilt es, die häufig überdimensionierten oder ineffizient arbeitenden RLT-Anlagen oder Prozessluftanlagen zu optimieren. Neben einer höheren Ausbeute bei der Abwärmenutzung geht es dabei um Effizienzlücken in der Regelungsstrategie. Bei der Daimler Truck AG hat Luftmeister hierzu nicht nur mehrere Luftenergiezähler-Messstellen geliefert und in Betrieb genommen, sondern zudem einen Leitstand mit Steuerung geliefert, der jederzeit den energetischen Zustand der Anlage und die relevanten Kennzahlen aufzeigt. Bei der Bayer AG wird derweil in Dutzenden von Anlagen erfasst, welche Luftbilanz und Wärmebilanz sie aufzeigen – komplett durch luftseitige Messungen.

Jens Amberg ist Wirtschaftsingenieur und studierte an der Technischen Universität Darmstadt Regelungstechnik und Klimatechnik. Er blickt auf einige Jahrzehnte Erfahrung im gebäudetechnischen Anlagenbau und in der Messtechnik zurück. „In Firmen wie ABB, Endress+Hauser und Testo habe ich vieles gelernt – am meisten aber durch das eigene Handanlegen bei Hunderten von gebäudetechnischen Anlagen und bei Tausenden von Gesprächen mit Betreibern, Gebäudeeigentümern, Haustechnikern usw. Dieses Wissen bringe ich in jedes Kundenprojekt ein – und unsere motivierte Luftmeister-Mannschaft setzt dann die Lösung beim Kunden um. Unsere beste „Werbung“ ist dabei unsere eigene Arbeit: Fast auf jedes Kundenprojekt folgt dort (mindestens) ein weiteres!“

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